Staudenradler
19.05.-22.05.1993
Moselradweg
(Trier - Koblenz)
Mittwoch, den 19.05.1993
Start mit dem Rad
bereits am Mittwochabend um 20.30 Uhr zum Augsburger Hbf,
von dort Abfahrt mit dem Zug um 22.04 Uhr,
in Koblenz 2 Stunden
Pause dann weiter nach Trier,
dort Ankunft Donnerstagmorgen um 07.21 Uhr
Donnerstag, den
20.05.1993
Von Trier mit dem Rad über ..........nach Bernkastel-Kues ca. 74 km
Freitag, den
28.06.1991
Von Bernkastel-Kues über ...........nach Klotten ca. 90 km
Samstag, den
29.06.1991
Von Klotten über ......nach Koblenz ca. 50 km,
von dort mit dem Zug um 14.23 Uhr nach Augsburg
Dabei waren:
Straßer Norbert, Schäfer
Jürgen, Biber Gottfried und Georg, Singer Anton, Kunz Alfred, Frank Anton,
Lehmann Jörg, Sirch Georg, Funk Peter, Demmel Reinhold, Wagner Peter und
Zaha Erich
Fahrtbericht:
Staudenradler auf Moselradtour
Die „Staudenradler“, die
vorwiegend aus Mitgliedern des SSV Margertshausen bestehen, waren bei ihrer
diesjährigen 3-Tagestour an der Mosel. Die Hobbyradlergruppe, die in diesem
Jahr das 5. Mal unterwegs war, ist jetzt von ursprünglich 5 Mann im Jahr
1989 bereits auf 13 Mann angewachsen.
Am Mittwochabend vor dem
»Vatertag« fuhren wir mit unseren »Drahteseln« um 20.30 Uhr von
Margertshausen zum Augsburger Hauptbahnhof. Zwei Begleitfahrzeuge brachten
unser Gepäck (Satteltaschen und Reiseproviant) ebenfalls dorthin. Nach einem
Gruppenabschiedsbild begann dann die Reise per Zug um 22.04 Uhr auf
Bahnsteig 4. Zunächst mussten die Räder in den Gepäckwagen geladen werden,
danach machten wir uns auf den Weg, mit Satteltaschen und Reiseproviant,
unsere .reservierten Plätze zu suchen. Dass wir dann im Wagen 26 statt wie
reserviert in Wagen 22 landeten, war ziemlich unbedeutend. Nach einer
kräftigen Brotzeit (Hausgemachte Dosenwurst, frisches Apfeldorfer Mischbrot
und heimisches bayerisches Bier) wurde noch über die bevorstehende Tour
gesprochen, bevor wir uns doch ein paar Stunden mehr als weniger guten
Zugschlaf (2. Klasse) gönnten. Am »Vatertagmorgen« um 3.43 Uhr kamen wir in
Koblenz an. Als wir es uns auf den Parkbänken des Bahnhofsvorplatzes bequem
machten, um unsere Aufenthaltszeit zu überbrücken, zog ein mächtiges
Gewitter auf und trieb uns in die Bahnhofshalle. Als wir uns dann nach
unserer ursprünglichen Verbindung um 5.58 Uhr nach Trier erkundigten, wurde
uns von der Bahnhofsaufsicht gesagt, Dass dieser Zug heute nicht verkehre.
Doch um 7. 19 Uhr wäre die nächste Fahrtmöglichkeit zu unserem Reiseziel
Trier. Als wir unsere Räder in diesen Zug verladen hatten, trafen wir
zufällig unsere beiden Mitradler aus Greven bei Münster. Umso näher wir
Trier kamen, umso besser wurde das Wetter. Bei unserer Ankunft in Trier um
8.37 Uhr begrüßte uns der schönste Sonnenschein.
Etwas übernächtigt, doch alle
bestens gelaunt, montierten wir unsere Satteltaschen und Fahnen, mit den
heimatlichen Wappen, an unsere Räder und begannen unsere lang geplante
Moselradtour um 9.00 Uhr in Trier. Nachdem wir uns auf den ersten Kilometern
die Müdigkeit aus den Beinen gestrampelt hatten, war die erste Rast an einem
Kiosk, schneller als erwartet, gekommen. Danach rollten wir flott weiter, um
nach 45 gefahrenen Kilometern unser verdientes Mittagessen in einem schönen
Weingarten schmecken zu lassen. Bei der Weiterfahrt zogen immer mehr dunkle
Wolken am Himmel auf, so Dass wir uns entschlossen keine weitere Pause mehr
einzulegen, sondern direkt zu unserem ersten Etappenziel nach
Bernkastel-Kues zu fahren. Dort endete dann unsere erste Etappe mit einer
längeren anstrengenden Bergfahrt ins Hotel »Schau ins Land«.
Als dann dort die Unterkünfte verteilt waren, wir frisch geduscht in unseren
neuen »Touren-T-Shirt« das Abendessen eingenommen hatten, machten wir noch
einen kleinen Stadtbummel. Doch dieser endete aufgrund der langen Zugfahrt
und den 74 Radkilometern recht schnell am frühen Abend für jeden im
wohlverdienten Bett. Bestens ausgeschlafen und nach einem guten Frühstück
machten wir uns auf den Weg zu unserer 2. Etappe. Trotz ständig bewölktem
Himmel radelten wir auf sehr schönen Radwegen immer am Moselufer entlang.
Links und rechts des Moseltals bewunderten wir die bergigen Weinberge in
denen öfters riesige Sonnenuhren angebracht waren. Bis zur Mittagspause
hatten wir 55 Kilometer hinter uns gebracht. Gut gestärkt radelten wir
wieder 30 Kilometer um die tags zuvor ausgefallene Kaffeepause zu machen.
Jetzt waren es nur noch wenige Kilometer, um unser 2. Etappenziel Klotten
nach 90 Kilometern zu erreichen. Dort bezogen wir unsere Zimmer, tranken
einen Begrüßungswein in der Pension Laubach und machten uns durch Duschen
für die Besichtigung einer Weinkellerei mit Weinprobe fit.
Danach waren wir zum Abendessen in einer kleinen, aber recht gemütlichen
Pizzeria. Abschließend machten wir noch eine Weinnachprobe im Frühstücksraum
unserer Pension.
Am Samstagmorgen trafen wir uns bereits um 7.30 Uhr zum Frühstück, um die
letzte Etappe rechtzeitig in Angriff nehmen zu können. Auf dieser 3. und
letzten Etappe radelten wir bei strahlendem Sonnenschein immer weiter der
Mosel entlang auf geteerten Radwegen ohne Anstiege eher leicht bergab frohen
Herzens und guter Laune Richtung Koblenz.
Um rechtzeitig in Koblenz zu sein, konnten wir nur einmal zu einem
gemütlichen Frühschoppen nach 30 Kilometern anhalten. Groß war die Freude
dabei über das bayerische Hefeweizen, das wir dort vorgesetzt bekamen.
Auf dem letzten Stück nach
Koblenz bedauerten alle, Dass diesjährige Tour schon zu Ende geht. Bei
strahlendem Sonnenschein wären wir gerne noch ein paar Stunden
weitergeradelt. Doch in Koblenz mussten wir unsere Räder bei der
Expressgutannahme der Deutschen Bundesbahn aufgeben. Die geplante Schifffahrt
auf dem Rhein ließen wir ausfallen, da wir deshalb bereits um 14.23 Uhr mit
einem EC-Zug nach Augsburg fahren konnten, und uns nicht noch eine zweite
Nacht im Zug um die Ohren schlagen mussten.
Überraschend für unsere Frauen
kamen wir deshalb schon am Samstagabend um 19.45 Uhr in Gessertshausen,
unserem Heimatbahnhof, immer noch froh gelaunt an. Während der diesjährigen
Tour wurde wie schon die Jahre zuvor über die nächste Tour gesprochen. Im
nächsten Jahr wollen wir eine so genannte fast heimatliche Tour beradeln.
Die Super 8 ist eine Radtour im Landsberger Raum, um den Ammersee mit den
Stationen Landsberg, St. Ottilien, Andechs, Dießen, Wessobrunn und
Kaltenberg, die nicht mehr ohne Anstiege bleiben wird. Doch im einheitlichen
Tenor freuten sich bereits alle »Staudenradler« auf diese nächste
verlängerte Vatertagstour im Jahr 1994.
Staudenradler-Tour
1993
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Die Moseltour
Mir Staudaradl‘r send dös Jauh’r von Trier nach Koblenz g’fahra
ond‘s Weat‘r dauzua war it schlecht, ´s war trucka ond au wara.
Doch bis dia Fahrt a soweit isch, gibt‘s viel zom organisiera,
d‘r Gottfried macht dös dau bei ons, der ka telefoniera.
Am Mittwoch vor am Vat’rdag, Aubad‘s kurz nach acht,
hand mir ons von Margertshausa, dann auf d‘ Socka g‘macht.
Mit gleiche Trikots, dös war schea ond Fahna dran am Rad,
von ons‘ram Dorf ond Bayernland, so send mir nei en d‘Stadt.
„ In Augsburg steigand mir en Zug . ond fahrand nauf bis Trier,
von 13 Mann send mir erscht 9 es fehland hald no vier.
Kaum warand mir em Zügle denn, hand d‘ Räd‘r scho v‘rschtaut,
dann haut d‘r Joe ganz intensiev nach ons‘re Sitzplätz g‘schaut.
Zwoi Ausländ‘r sitzand em Abteil Platz 90 bis 104,
dau schleicht‘s euch, sagt d‘r Joe ganz laut, dau sitzand nämlich mir.
Kurz d‘rnauch d‘r Schaffn‘r kommt, _ ‚ ond scho hear i ean klaga,
ihr habt‘s zwar 90 bis 104, doch en am and‘ra Waga.
An Rassenhaß kennand mir it, dös kennand mir beweisa,
denn auf onsr‘r scheana Tour fahrand mit zwoi Preisa.
En Koblenz steigand dia zwoi zua,. d‘r Jürgen ond d‘r Jörg,
mei liab‘r Ma, der haut a Gosch, dau send mir laut‘r Zwerg.
D‘r Jürgen haut bei Nacht ond Neab‘l da Weag it richtig g‘fonda,
fährt dann an da Randstoi na, haut‘s Knia d‘rbei v‘rschonda.
In Trier send mir dann raus vom Zug, ond d‘Sonna haut glei g‘lachat,
wenn 13 solche hübsche Kerl a so a Radtour machat.
Kaum warand mir am Bah‘stieg dran, mir glauband‘s schier gar net,
-d’r Toni ond d’r Fredl -, jeatzt send mir komplett.
Durch‘s scheane alte Städtle Trier, entlang am Moselstrand
omrahmt von laut‘r Wei‘berg fahrand mir durch‘s Land.
Bernkast‘l hoißt heut ons‘r Ziel, dau schlaufand mir heut Nacht,
ond Dass dös alle schaffand, hand mir glei Rast mea g‘macht.
Am Nammedag om sechsa rom send mir dann dau a‘komma,
bloß ging‘s dann steil da Berg no nauf de letzscht Kraft haut d‘r dös
g‘nomma.
En der Stadt mit Fachwerkbauta trenkt ma no a Schöpple Wei,
ond schlauft dann doch recht g‘streßt ond miad, em fremda Bett glei ei.
Am Tag dann drauf, dia Fahrt weard läng’r liabe Leut, dau miaßat mir
neunzig Kilomet‘r weit‘r nach Klotten, dau isch ‘s nägscht Quartier.
De meischte cremand sich no ei, denn Schmiera ond au Salba,
hilft am Fidla ond de Fiaß beim Radla allenthalba.
Ond dann geht‘s los, dös Tal mea na, an Burga gaut‘s v‘rbei
ond sehand au so manches Schiff, ond wenkand au glei nei.
Da ganza Tag war‘s stark bewölkt, zom reagna isch it komma,
I hätt mi ab‘r trotzdeam g‘freit ond hätt an Dampf‘r g‘nomma.
»Ich mache Euch den Weg schon frei« heart ma de Tschibo saga,
sei Wirkung auf dean Wurschtsalat hand manche it v‘rtraga.
Am Aubad am Etappaziel send mir zur Wei‘prob ganga,
bei d‘r Winzerin em Kell‘r dond haut‘s zünftig dann a‘gfanga
-hand om de zeha Fläscha vom beschta Wei probiert,
ond send d‘rnauch zom Essa - Bua dau haut sich was g‘riert.
Tag‘s drauf am früha Morga, zom fahra s'letschte Stuck,
des legand mir trotz Friahschoppa bis Mittag dann scho z‘ruck.
In Koblenz mea am Bah‘hof, send alle no beinand,
elf fahrand na en d‘ Stauda ond zwoi ens Münst‘rland.
So isch dia Fahrt v‘rlaufa, ond ruia duat‘s me it,
drom fahr i ‘s nägscht Jauhr wied‘r mit de Staudaradl‘r mit.
Erich Zaha
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